Mercedes-Benz Classic Motorsport-Newsletter

Mercedes-Benz Classic Motorsport-Newsletter 1/2023 - Mercedes-Benz Group Media

Mercedes-Benz, der Àlteste Automobilhersteller der Welt, engagiert sich seit nahezu 130 Jahren im Motorsport. Von der Formel 1 bis zu RallyeeinsÀtzen.

  • 1963: Erfolg bei Rallye Monte Carlo fĂŒr Ewy Rosqvist und Ursula Wirth (60 Jahre)
  • 1938: Rudolf Caracciolas Geschwindigkeitsweltrekord mit 432,7 km/h (85 Jahre)
  • 1928: Hans Herrmann feiert 2023 seinen 95. Geburtstag
  • 1998: Doppelsieg im Großen Preis von Australien fĂŒr McLaren-Mercedes (25 Jahre)
  • 1993: Sauber in der Formel 1 mit Motoren „Concept by Mercedes-Benz“ (30 Jahre)

Mercedes-Benz, der Àlteste Automobilhersteller der Welt, engagiert sich seit nahezu 130 Jahren im Motorsport. Von der Formel 1 bis zu RallyeeinsÀtzen sind Fahrer im Zeichen des Sterns unterwegs. Entsprechend vielfÀltig ist dieses Kapitel in der Unternehmensgeschichte. Hier kurz notiert: wichtige JubilÀen und Meilensteine aus der Motorsportchronik.

26. Januar 1963 – vor 60 Jahren

Ewy Rosqvist und Ursula Wirth gewinnen den Damenpokal der 32. Rallye Monte Carlo

  • Ehrung durch FĂŒrstin Gracia Patricia von Monaco
  • Weiterer Erfolg der Argentinien-Siegerinnen mit dem Mercedes-Benz 220 SE Rallyefahrzeug
  • Dreifacher Klassensieg fĂŒr Mercedes-Benz

Mercedes-Benz gewinnt in der strapaziösen 32. Rallye Monte Carlo vom 20. bis 24. Januar 1963 die damals ĂŒbliche Damenwertung. Die Siegerinnen Ewy Rosqvist und Ursula Wirth erhalten den sogenannten „Damenpokal“. Dazu kommt ein Dreifachsieg in der Klasse 7 der Fahrzeuge von 2 bis 3 Liter Hubraum. Das Team startet 1963 in Stockholm. Ewy Rosqvist und Ursula Wirth kommen mit ihrem Mercedes-Benz 220 SE „Heckflosse“ Rallyefahrzeug nach einer knappen Entscheidung im Finallauf in Monte Carlo auf Platz 16 des Gesamtklassements und gewinnen den seit 1927 vergebenen „Coupe des Dames“. FĂŒrstin Gracia Patricia von Monaco ĂŒberreicht den Preis am 28. Januar 1963 an die beiden schwedischen Rallyefahrerinnen. Nach dem Gesamtsieg des Teams Rosqvist/Wirth im Großen Straßenpreis fĂŒr Tourenwagen von Argentinien im Oktober und November 1962 richtet sich die Aufmerksamkeit bei der Rallye Monte Carlo im folgenden Januar besonders auf die „Argentinien-Siegerinnen“. Von insgesamt 296 Startern kommen nur 27 Teams ins Ziel. In diesem Feld dominiert Mercedes-Benz die Klasse 7 mit einem Dreifachsieg (Eugen Böhringer/Peter Lang, Onni Vilkas/Esko Vainola und Ewy Rosqvist/Ursula Wirth) sowie Platz fĂŒnf (Rolf Knoll/Rolf Kreder) – alle auf Mercedes-Benz 220 SE.

28. Januar 1938 – vor 85 Jahren

Weltrekord: Rudolf Caracciola erreicht 432,7 km/h auf der Autobahn Frankfurt–Darmstadt

  • Mercedes-Benz V12-Kompressormotor mit 541 kW (736 PS)
  • Luftwiderstandsbeiwert von nur cW= 0,157
  • Der Geschwindigkeitsweltrekord gilt fĂŒr 79 Jahre

Weltrekordfahrten haben in den 1930er-Jahren einen Ă€hnlich hohen Stellenwert wie Grand-Prix-Rennen. Mercedes-Benz und andere fĂŒhrende Hersteller jagen den Bestmarken nach. Am 28. Januar 1938 kommt es zu einem Höhepunkt: Die Rekordwagen von Mercedes-Benz und Auto Union treten auf einem Abschnitt der Autobahn Frankfurt–Darmstadt gegeneinander an. FĂŒr die Marke mit dem Stern startet Rudolf Caracciola, der erfolgreichste Fahrer einer ganzen Ära. Dreimal wird er in den 1930er-Jahren Europameister. Der Titel lĂ€sst sich mit dem eines heutigen Formel-1-Weltmeisters vergleichen. FĂŒr den Geschwindigkeitsweltrekord auf öffentlichen Straßen ĂŒber den fliegenden Kilometer wird der Mittelwert aus Hin- und RĂŒckfahrt ermittelt. Caracciola erreicht 432,7 km/h. Diese Bestmarke gilt 79 Jahre lang: Erst 2017 ist ein anderes Fahrzeug schneller. Der Mercedes-Benz Rekordwagen auf Basis des Grand-Prix-Rennwagens W 125 hat einen Luftwiderstandsbeiwert von nur cW = 0,157. Er wird von einem 5,6-Liter-Zwölfzylindermotor angetrieben. Zwei Roots-Kompressoren steigern die Leistung auf 541 kW (736 PS). Heute gehört der Rekordwagen zur Dauerausstellung des Mercedes-Benz Museums. WĂ€hrend der Rekordversuche kommt es zu einem tragischen Unfall: Bernd Rosemeyer geht fĂŒr die konkurrierende Auto Union an den Start – und verunglĂŒckt bei seinem Rekordversuch tödlich.

23. Februar 1928 – vor 95 Jahren

Hans Herrmann feiert 95. Geburtstag

  • Der Markenbotschafter von Mercedes-Benz ist dem Rennsport bis heute verbunden
  • Rekordrunde in Reims 1954: Mit dem Silberpfeil startet der Rennfahrer in der Formel 1
  • Erinnerung an die Mille Miglia 1955 im 300 SLR Rennsportwagen

Mehr als 50 Jahre nach dem Ende seiner aktiven Karriere ist Hans Herrmann ein sehr gern gesehener Gast bei Motorsportveranstaltungen. Im Herzen ist der große Rennfahrer seinem Sport bis heute verbunden. Der Markenbotschafter von Mercedes-Benz Classic zeigt sich stets freundlich, zugewandt, eloquent. Mit dem Rennteam von Mercedes-Benz kommt der Stuttgarter erstmals im Juli 1953 in BerĂŒhrung. Der legendĂ€re Rennleiter Alfred Neubauer fragt ihn: „Haben Sie Lust, mal mit einem unserer Wagen zu fahren?“ Klar, Herrmann will – obwohl er erst seit einem Jahr auf den Rennstrecken unterwegs ist. Die Nachwuchssichtung fĂŒhrt ihn direkt ins Silberpfeilteam. Am 4. Juli 1954 wird Deutschland Fußballweltmeister – und Mercedes-Benz Doppelsieger beim Großen Preis von Frankreich in Reims durch Juan Manuel Fangio vor Karl Kling. Hans Herrmann fĂ€llt aus, dreht mit dem Formel-1-Rennwagen W 196 aber zuvor die schnellste Runde mit einem Durchschnitt von 195,463 km/h. 1954 erzielt er zwei Podiumsplatzierungen in der Formel 1. Im Jahr 1955 kann er bei der Mille Miglia mit dem 300 SLR als einziger seinem Markenkollegen Stirling Moss folgen, bis ein ungenĂŒgend verschlossener Tankdeckel zum Ausfall fĂŒhrt. Seine Karriere beendet er 1970 nach einem Gesamtsieg mit Porsche bei den 24 Stunden von Le Mans. Danach beginnt er eine zweite erfolgreiche Karriere mit seinem Vertriebsunternehmen fĂŒr Autozubehör.

08. MĂ€rz 1998 – vor 25 Jahren

Doppelsieg der Silberpfeile beim Großen Preis von Australien

  • Mika HĂ€kkinen wird am Saisonende Formel-1-Weltmeister
  • Erfolgreiche Partnerschaft von Mercedes-Benz mit McLaren
  • Das Team McLaren-Mercedes gewinnt die Weltmeisterschaft 1998, 1999 und 2008

Am 8. MĂ€rz 1998 feiern Mika HĂ€kkinen und David Coulthard beim Großen Preis von Australien einen Doppelsieg. Damit beginnt fĂŒr McLaren-Mercedes ein sehr erfolgreiches Jahr in der Formel 1. Das deutsch-britische Team tritt 1997 erstmals in Silber an, die Farbe der legendĂ€ren Silberpfeile der 1930er- und 1950er-Jahre. Das Team findet fĂŒr die Saison 1995 zusammen. Die Rollen sind klar verteilt: McLaren kĂŒmmert sich um den Rennwagen, Mercedes-Benz steuert das Triebwerk bei. Entwickelt und hergestellt wird es von Ilmor in Brixworth. Ein kleines Ingenieursteam in UntertĂŒrkheim betreibt unter der Leitung von Mario Illien Grundlagenforschung und Versuche auf einem damals einmaligen Hightech-MotorenprĂŒfstand. Vor 25 Jahren kommt der McLaren-Mercedes MP4/13 zum Einsatz, der erste von Starkonstrukteur Adrian Newey fĂŒr McLaren entworfene Rennwagen. Der hochdrehende Dreiliter-V10-Saugmotor mit der Bezeichnung FO110G-V10 ermöglicht ĂŒber 350 km/h Höchstgeschwindigkeit. 1998 siegt HĂ€kkinen in acht der 16 Grands Prix, Coulthard steuert einen weiteren Sieg bei. Mika HĂ€kkinen gewinnt zwei Weltmeisterschaften in den Jahren 1998 und 1999. Im Jahr 2008 wird Lewis Hamilton fĂŒr das Team McLaren-Mercedes Weltmeister.

14. MĂ€rz 1993 – vor 30 Jahren

Überzeugender Einstieg des Sauber-Teams in die Formel 1

  • JJ Lehto belegt Rang fĂŒnf beim Großen Preis von SĂŒdafrika
  • Mercedes-Benz unterstĂŒtzt das Schweizer Team mit Motoren
  • ViertĂ€ltester Formel-1-Rennstall hinter Ferrari, McLaren und Williams

Beim Großen Preis von SĂŒdafrika 1993 in Kyalami betritt das Team von Peter Sauber aus der Schweiz die Grand-Prix-BĂŒhne und ist sogleich erfolgreich: JJ Lehto wird mit den Sauber C12 FĂŒnfter. Peter Sauber erinnert sich: „Und das trotz eines Boxenstopps, weil die elektronische Getriebesteuerung gewechselt werden musste.“ Am Saisonende belegt der langjĂ€hrige Mercedes-Benz Junior Karl Wendlinger Platz zwölf in der WM-Wertung vor Lehto. Eine offizielle Partnerschaft zwischen Mercedes-Benz und Sauber besteht seit 1988. Das Team Sauber-Mercedes gewinnt 1989 und 1990 die Sportwagen-Weltmeisterschaft der Gruppe C und 1989 die 24 Stunden von Le Mans. Am 28. November 1991 gibt Mercedes-Benz bekannt, dass das Unternehmen aus dem internationalen Motorsport aussteigen wird. Peter Sauber wagt dennoch den Sprung in die Formel 1 mit Ilmor-Motoren, die den Schriftzug „Concept by Mercedes-Benz“ tragen – so wie in der Saison auch die Seiten des Rennwagens. 1994 wird Peter Sauber offiziell mit Motoren von Mercedes-Benz unterstĂŒtzt. Am Ende des Jahres trennen sich die Wege, als das Team McLaren-Mercedes entsteht. Heute ist das vor dreißig Jahren mit Mercedes-Benz UnterstĂŒtzung in die Formel 1 gefĂŒhrte Team das viertĂ€lteste in der Königsklasse des Motorsports hinter Ferrari, McLaren und Williams.

ĂŒbermittelt durch die Daimler AG

 

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