Intelligente Ladesteuerung erfolgreich getestet

Intelligente Ladesteuerung

Das Potential, kundenfreundlich LadevorgÀnge zu steuern und dabei einen netzdienlichen Effekt zu erzeugen, konnte im Feldtest bestÀtigt werden.

Zukunftsperspektive: Intelligente Ladesteuerung

Die Auswahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fĂŒr den Test in der Praxis erfolgte durch ein Losverfahren. Sie bekamen je einen Audi e-tron 55 quattro sowie eine installierte Wallbox mit speziellem Steuer- und Messschrank bereitgestellt. Die Teilnehmer nutzten die Autos fĂŒr ihren Alltag und auch fĂŒr Urlaube oder lĂ€ngere AusflĂŒge. Eine cloudbasierte Rechenplattform der Firma Venios ermöglichte dabei den virtuellen Zusammenschluss von Testhaushalten zu einem gemeinsamen Niederspannungsnetz. Die Übermittlung der Daten zu den EnergieverbrĂ€uchen fĂŒr Haushalt und LadevorgĂ€nge an das virtuelle Netzwerk fand in Echtzeit statt. Damit wurde die aktuelle Netzauslastung bestimmt und der zusĂ€tzliche Leistungsbedarf fĂŒr die ElektromobilitĂ€t realitĂ€tsnah nachgebildet.

„Anhand der Ergebnisse zur Gleichzeitigkeit von LadevorgĂ€ngen konnten wir aktuelle Planwerte der Stromnetzauslegung plausibilisieren. Bei einer hohen Durchdringung der E-MobilitĂ€t fĂŒhrt dies teils in bestehenden Netzen zu einem benötigten Netzausbau. Durch die Möglichkeit der intelligenten Steuerung kann die Integration der ElektromobilitĂ€t von der Dauer des notwendigen Infrastrukturausbaus entkoppelt werden“, sagt Dr. Frank Wirtz, verantwortlich beim Bayernwerk fĂŒr die Netzintegration der ElektromobilitĂ€t.

Das Potential, kundenfreundlich LadevorgĂ€nge zu steuern und dabei einen netzdienlichen Effekt zu erzeugen, konnte im Feldtest bestĂ€tigt werden. In der Regel wurde nach Feierabend ĂŒber Nacht geladen. Gerade in den Abendstunden ist die Netzauslastung in der Niederspannung hĂ€ufig sehr hoch. Eine Reduzierung der Ladeleistung in diesem Zeitraum hat somit bei einer hohen Gleichzeitigkeit der LadevorgĂ€nge einen netzdienlichen Effekt. Dieser möglichen Ladedauer ĂŒber Nacht von hĂ€ufig ĂŒber zehn Stunden bis zum Abfahrtszeitpunkt am nĂ€chsten Morgen stand meist eine benötigte Ladedauer von nur etwa drei bis vier Stunden gegenĂŒber. Diese lange Ansteckdauer ĂŒber Nacht lĂ€sst auch eine abschnittsweise Reduzierung der Ladeleistung zu, ohne die MobilitĂ€tsbedĂŒrfnisse der Teilnehmer einzuschrĂ€nken. Um dies in der Praxis anzuwenden, ist allerdings noch ein klarer gesetzlicher Rahmen notwendig.

Im Durchschnitt wurde zu etwa 80 % bis 90 % bei den Nutzern zuhause geladen – eine Umfrage unter den Teilnehmern bestĂ€tigte die Beliebtheit dieser komfortablen Lademöglichkeit. Alternativ bieten auch öffentliche LadesĂ€ulen eine unkomplizierte Möglichkeit zu Laden – bei einer höheren Ladeleistung sind hier auch wesentlich kĂŒrzere Ladezeiten möglich als zuhause.

Kundenfreundliche Lademöglichkeiten im Mittelpunkt

Neben netzdienlichen Eigenschaften kann das Netz der Zukunft auch weitere kundenfreundliche Innovationen bereitstellen. Mit AnreizfahrplĂ€nen könnten in der Zukunft beispielsweise Preisimpulse basierend auf der Erzeugung lokaler Erneuerbaren Energien gesetzt werden. „Intelligente Ladefunktionen zur erweiterten Ladeplanung sind beim Audi e-tron bereits heute mit dem Ladesystem connect im Zusammenspiel mit einem kompatiblen Home Energy Management System möglich“, erlĂ€utert Dr. Andreas Thanheiser. Der Ladewunsch des Kunden wird dabei optimal berĂŒcksichtigt und die Steuerung in der myAudi App erlaubt es, individuelle PrioritĂ€ten festzulegen – etwa das Laden zu kostengĂŒnstigen Zeiten bei einem variablen Stromtarif. VerfĂŒgt der Haushalt ĂŒber eine Photovoltaik-Anlage, kann das Auto bevorzugt mit selbsterzeugtem Strom geladen werden. Prognostizierte Sonnenscheinphasen gehen dabei in die Ladeplanung mit ein.

Das Beispiel zeigt: ElektromobilitĂ€t und Energieversorgung sind untrennbar miteinander verwoben. Der Anstieg von Elektroautos hat einen enormen Einfluss auf das Stromnetz, aber bietet gleichzeitig auch großes Potential. Letztlich gilt es hier eine optimale Abstimmung zu finden, bei der der Kunde im Mittelpunkt steht, denn Energie- und Verkehrswende können nur branchenĂŒbergreifend gelingen. Mit MerGE konnten die Bayernwerk Netz GmbH und die AUDI AG gemeinsam wichtige Kenntnisse fĂŒr das Stromnetz und die MobilitĂ€t der Zukunft sammeln.

Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Die Bayernwerk Netz GmbH sorgt mit rund 2.700 Mitarbeitern fĂŒr eine sichere und zuverlĂ€ssige Energieversorgung von rund sieben Millionen Menschen in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern. Das Unternehmen ist der grĂ¶ĂŸte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Sein Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In seinen Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 60 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. DafĂŒr sorgen ĂŒber 300.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch ĂŒber sein Erdgasnetz. Mit innovativen Lösungen entwickelt das Unternehmen Energiesysteme von morgen und ist an mehr als 20 Standorten im Land prĂ€sent. Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

Kurzprofil AUDI AG
Der Audi Konzern ist einer der erfolgreichsten Hersteller von Automobilen und MotorrĂ€dern im Premium und Luxussegment. Die Marken Audi, Ducati, Lamborghini und Bentley produzieren an 21 Standorten in 13 LĂ€ndern. Audi und seine Partner sind weltweit in mehr als 100 MĂ€rkten prĂ€sent. 2021 hat der Audi Konzern rund 1,681 Millionen Automobile der Marke Audi, 8.405 Sportwagen der Marke Lamborghini und 59.447 MotorrĂ€der der Marke Ducati an Kund_innen ausgeliefert. Im GeschĂ€ftsjahr 2021 erzielte die AUDI AG bei einem Umsatz von €53,1 Mrd. ein Operatives Ergebnis vor SondereinflĂŒssen von €5,5 Mrd. Weltweit arbeiten mehr als 89.000 Menschen fĂŒr den Audi Konzern, davon rund 58.000 in Deutschland. Mit seinen attraktiven Marken sowie neuen Modellen, innovativen MobilitĂ€tsangeboten und wegweisenden Services setzt das Unternehmen den Weg zum Anbieter nachhaltiger, individueller PremiummobilitĂ€t konsequent fort.

ĂŒbermittelt durch Audi

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