Spielend leicht zum Wunsch-Audi

Audikonfigurator

In derzeit mehr als 27 MĂ€rkten kommt der Konfigurator zudem bei rund 1.000 HĂ€ndler_innen vor Ort in den Audi-Zentren zum Einsatz.

Der erste Konfigurator von Audi wurde vor ĂŒber 20 Jahren im CD-Format per Post an potentielle Kund_innen verschickt. „Mittlerweile setzen wir immer die neuesten Web-Technologien ein und unterstĂŒtzen damit unser Handelsnetzwerk, um potenzielle KĂ€ufer_innen wĂ€hrend der Informationsphase im Web oder im Showroom fĂŒr ein individuell konfiguriertes Fahrzeug multimedial zu begeistern“, so Georg Georgakas, Produktmanager fĂŒr internationale Audi Webseiten„Die meisten unserer Kund_innen nutzen mittlerweile vor Erwerb ihres Audi Modells den Konfigurator im Netz.“ In derzeit mehr als 27 MĂ€rkten kommt der Konfigurator zudem bei rund 1.000 HĂ€ndler_innen vor Ort in den Audi-Zentren zum Einsatz. Ob digitale oder analoge Welt – die Erwartungen sind gleichermaßen hoch. 3D-Visualisierungen, hochqualitative Fahrzeugbilder und detaillierte Informationen gehören lĂ€ngst zum Standardrepertoire der Premiumhersteller. „Alles soll möglichst schnell, ĂŒbersichtlich und ohne MedienbrĂŒche abrufbar sein“, sagt Georgakas, der fĂŒr die MĂ€rkte die Entwicklung des Konfigurators vorantreibt.

Übergang zur nahtlosen Customer Journey

Der Audi Konfigurator lĂ€uft ĂŒber die Cloud-Plattform von Amazon Web Services. Durch einen Bandbreitentest stellt die Technik sicher, dass Nutzer_innen mit passender Netzgeschwindigkeit einen Stream in 3D erhalten. Andernfalls wird die 2D-Version ausgespielt. Im Hintergrund erfolgt in Echtzeit die komplexe BaubarkeitsprĂŒfung, die auf Basis tagesaktueller Produktionsdaten der Audi Werke berechnet, ob die soeben gewĂ€hlten Ausstattungskombinationen möglich sind und ausgeliefert werden können. Der Konfigurationsumfang und die Variantenvielfalt sind nahezu grenzenlos. Im Schnitt dauern einzelne PrĂŒfungen nur Zehntelsekunden. „Wenn Kund_innen lange auf Feedback warten mĂŒssen, werden sie ungeduldig und verlieren die Lust“, so Georgakas. Daher optimiert Audi kontinuierlich die User Experience mit neuesten AnsĂ€tzen und Webtechnologien. Zudem lĂ€sst Audi kontinuierlich Marktdaten einfließen, beispielsweise welche Kombinationen gerade en vogue sind oder welche Angebote zur Sonderausstattung besonders gefragt sind. Dadurch kommen Online-Nutzer_innen wesentlich schneller zum Ergebnis oder erhalten schon bald ĂŒber die myAudi-App vorkonfigurierte VorschlĂ€ge.

An jedem beliebigen Punkt im Konfigurator-Prozess besteht fĂŒr den User_in die Option, die online getĂ€tigte Auswahl per Code abzuspeichern, als BroschĂŒre herunterladen, direkt zur Audi Online Beratung zu wechseln oder eine Probefahrt vor Ort zu vereinbaren. Seit Anfang des Jahres ergĂ€nzt eine Matching-Funktion die Informationsphase: Anhand der Konfiguration ermittelt ein Algorithmus sofort verfĂŒgbare bzw. kurzfristig lieferbare Neu- und Gebrauchtwagenfahrzeuge aus dem Handelsnetzwerk von Audi Deutschland, die so Ă€hnlich wie möglich der Konfiguration entsprechen. „Wir arbeiten kontinuierlich an einer nahtlosen Customer Journey innerhalb unseres digitalen Ökosystems“, erklĂ€rt Michael Kranz. „Gerade E-Commerce ist in diesem Kontext ein zentrales Thema, das wir im Verbund mit unseren HĂ€ndler_innen sukzessive weiter ausbauen wollen.“

Visualisierung auf höchstem Niveau

Bewertungen unabhĂ€ngiger Marktforschungsinstitute bescheinigen dem Audi Konfigurator vor allem ein Alleinstellungsmerkmal bei der Optik. Alles, was Nutzer_innen konfigurieren, sehen sie in Echtzeit in fotorealistischer Darstellung – und das auf einem beliebigen Display. Mit einer Visualisierung wahlweise in HD oder 4K können Kund_innen zu jedem Detail, bis hin zur Naht der Ledersitze navigieren. Man kann sich um das Fahrzeug bewegen, standardmĂ€ĂŸig Farben und Ausstattungen auszuwĂ€hlen, alle TĂŒren, das Panoramadach oder den Kofferraum per Klick öffnen. Das virtuelle Modell lĂ€sst sich zudem in verschiedenen Licht- und UmgebungsverhĂ€ltnissen darstellen – beispielsweise vor dem Brandenburger Tor in Berlin oder der Allianz Arena MĂŒnchen. Auch die die Matrix-LED-Scheinwerfer sind an- und ausschaltbar. Möglich wird das alles dank der Kombination unterschiedlicher innovativer Technologien. HerzstĂŒck ist die Audi eigene „Automotive Visualization Platform“ – kurz AVP. Das Tool erzeugt Bilder und Animationen fĂŒr die Konfiguration sĂ€mtlicher Modelle.

Game Engine erweckt Konfigurator zum Leben

Im Hintergrund arbeitet die AVP mit dem Quellcode der Software „Unreal Engine“ eines bekannten US-amerikanischen Softwareunternehmens. Diese Game Engine wurde ursprĂŒnglich fĂŒr Konsolen- und Computerspielen entwickelt. Was seit Jahrzehnten in der Gamingszene neue Standards setzt, ist bei Audi zu einem alltĂ€glichen Werkzeug gereift. KernstĂŒck ist eine Grafikeinheit, die das eigentliche Bild erzeugt: Sie nimmt zunĂ€chst das 3D-Modell des Gegenstands und ĂŒberzieht es mit einer OberflĂ€che. Diese Texturen können zum Beispiel wie veganes Sitzleder oder Furnier aussehen. „Die Unreal Engine generiert ohne viel Programmieraufwand hochautomatisiert Abbilder, die sogar Spiegelungen, Lichteffekte oder Lichtreflexionen auf unterschiedlichen Materialien am Fahrzeug berĂŒcksichtigen“, erlĂ€utert Andreas Sicheneder, CEO der Audi Business Innovation, die fĂŒr die technische Umsetzung der digitalen Customer Journey sorgt. „UnzĂ€hlige Designer_innen weltweit nutzen die Game Engine, um digitale Welten zu erschaffen – sogar fĂŒr Hollywood-Filme. Ein eigenes Tool zu programmieren, das solche Effekte beherrscht, wĂ€re fĂŒr uns viel zu aufwĂ€ndig.“ Als Rohmaterial verwendet die Game Engine originale Konstruktionsdaten und baut das Fahrzeug virtuell komplett nach. Riesige Datenmengen auf Basis der validen StĂŒcklisten aus den Produktionsdatensystemen werden von der Software dazu automatisch verarbeitet. Ein Teil davon muss jedoch manuell angepasst werden. Das liegt an deren Detailliertheit. Eine Computer Aided Design (CAD)-Datei beschreibt jedes Teil haargenau mit dessen Geometrie. „Wir vereinfachen 70 Prozent der Daten und reduzieren die manuellen Schritte auf zehn Prozent. Die vielen in der Konstruktion notwendigen Informationen sind jedoch fĂŒr die Darstellungsvarianten nicht zielfĂŒhrend. Wir mĂŒssen beispielsweise nicht das Innenleben eines Lenkrads visualisieren oder das zeigen, was sich hinter den Verkleidungen im Interieur verbirgt“, erklĂ€rt Sicheneder.

Digitales Kompetenzhaus: Audi Business Innovation

Die Audi Business Innovation erschafft unter anderem virtuelle Welten fĂŒr die Marke mit den Vier Ringen. Die Tochtergesellschaft mit drei BĂŒros in MĂŒnchen wurde 2013 gegrĂŒndet. Dort entwickeln und implementieren ĂŒber 230 Mitarbeitende aus 18 Nationen ebenso fĂŒr weitere Konzernmarken digitale Produkte und Services rund um MobilitĂ€t. An der Automotive Visualization Platform arbeiten unterschiedliche Expertenteams mit. Mittlerweile sind die von der Game Engine erzeugten Bilder so hochwertig, dass selbst die Profis genau hinschauen mĂŒssen, um den Unterschied zur Wirklichkeit zu erkennen. Ein weiterer Vorteil: Der Einsatz der Spieltechnologie spart erheblich Zeit und Kosten. „Wir können sĂ€mtliche 2D- und 3D-Ansichten fĂŒr ein Fahrzeug in wenigen Tagen produzieren“, erlĂ€utert Sicheneder. 90 Prozent der Bilder und Animationen fĂŒr den Konfigurator stammen aus der Game Engine. FrĂŒher waren dafĂŒr aufwendige Fotoshootings und Filmproduktionen rund um den Globus notwendig. Wenn sich heute etwas am Produkt verĂ€ndert, mĂŒssen nur die aktuellen CAD-Daten eingespielt werden.

Agile Softwareentwicklung

Insgesamt arbeiten ĂŒber 100 Expert_innen weltweit fĂŒr Audi an der Weiterentwicklung des Konfigurators. „Wir sind dazu ĂŒbergangen, die Softwareentwicklung umfĂ€nglich zu automatisieren und den Online-Konfigurator Schritt fĂŒr Schritt zu dezentralisieren“, betont Michael Kranz. Die Audi MĂ€rkte USA, Kanada und Großbritannien nehmen bereits eigenstĂ€ndig Anpassungen am offenen Softwarecode vor. Zudem entwickeln sie einzelne FunktionalitĂ€ten in Eigenregie und stellen sie dem Netzwerk zur VerfĂŒgung, ohne dass in Ingolstadt alle FĂ€den zusammenlaufen mĂŒssen. Kund_innen profitieren von schnellen Updates und einer kontinuierlich optimierten User Experience. Die agile Zusammenarbeit und Technologien wie die Game Engine zeigen daher einmal mehr, wie Audi mit der Zeit geht und die Digitalisierung sĂ€mtlicher Kontaktpunkte konsequent auf die BedĂŒrfnisse und Erwartungen verschiedener Zielgruppen in der Off- und Online-Welt ausrichtet.

ĂŒbermittelt durch Audi

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