Mehr quer: Torque Splitter im neuen Audi RS 3

Torque Splitter Audi RS 3

Anders als das Hinterachsdifferenzial und das bisherige Lamellenkupplungspaket an der Hinterachse nutzt der Torque Splitter je eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung an der jeweiligen Antriebswelle.

Wie funktioniert der RS Torque Splitter?

Der RS Torque Splitter ermöglicht eine aktive, vollvariable Momentenverteilungzwischen den HinterrĂ€dern. Anders als das Hinterachsdifferenzial und das bisherige Lamellenkupplungspaket an der Hinterachse nutzt der Torque Splitter je eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung an der jeweiligen Antriebswelle. Bei sportlicher Fahrweise erhöht er das Antriebsmoment auf das kurvenĂ€ußere Hinterrad mit der höheren Radlast, was die Neigung zum Untersteuern deutlich reduziert. In Linkskurven leitet er das Moment auf das rechte Hinterrad, in Rechtskurven auf das linke hintere Rad, beim Geradeausfahren auf beide RĂ€der. Das sorgt fĂŒr optimale StabilitĂ€t und maximale AgilitĂ€t – insbesondere bei Kurvenfahrten mit hohen Geschwindigkeiten. Auf nicht-öffentlichen Straßen ermöglicht der Torque Splitter kontrollierte Drifts, indem die gesamte Antriebskraft an der Hinterachse auf eines der hinteren RĂ€der ĂŒbertragen wird – maximal bis zu 1.750 Newtonmeter Drehmoment. Die exakte Verteilung des Antriebsmoments ist stets abhĂ€ngig vom gewĂ€hlten Modus in Audi drive select und von der jeweiligen Fahrsituation.

Jede der beiden Lamellenkupplungen besitzt ein eigenes SteuergerĂ€t, das die Raddrehzahlsensoren der Elektronischen Stabilisierungskontrolle einbezieht, um die Radgeschwindigkeiten zu messen. Als beeinflussende Faktoren kommen außerdem LĂ€ngs- und Querbeschleunigung, Lenkwinkel, Gaspedalstellung, der gewĂ€hlte Gang und der Gierwinkel, also die Drehbewegung um die Hochachse, hinzu. Zudem ist der Torque Splitter mit dem modularen Fahrdynamikregler als ĂŒbergeordnete Instanz vernetzt.

Warum ermöglicht der Torque Splitter bessere Fahrperformance?

Durch die Differenz der VortriebskrĂ€fte dreht sich das Auto noch besser in die Kurve ein und folgt dem Lenkwinkel exakter. Das Ergebnis: weniger Untersteuern, frĂŒheres und schnelleres Beschleunigen am Kurvenausgang sowie ein besonders prĂ€zises und agiles Fahrverhalten – fĂŒr ein Plus an Sicherheit im Alltag und schnellere Rundenzeiten auf der Rennstrecke. Auch Übersteuern fĂ€ngt der Torque Splitter ab, indem er das Moment auf das kurveninnere Rad oder bei Bedarf auf beide RĂ€der leitet.

Stichwort Beschleunigen: Welche Neuerungen gibt es an Motor und Getriebe?

Der FĂŒnfzylinder im Audi RS 3 ist durchzugsstĂ€rker und liefert ein höheres Drehmoment. Statt 480 Newtonmeter liegen nun maximal 500 Newtonmeter an – das Ganze in einem breiten Drehzahlband von 2.250 bis 5.600 Umdrehungen. Ein neues MotorsteuergerĂ€t sorgt zudem fĂŒr eine schnellere und intensivere Vernetzung aller Antriebskomponenten. Dadurch spricht der RS 3 gerade in niedrigen Drehzahlbereichen noch schneller an. Die maximale Leistung von 294 kW (400 PS) steht jetzt im Bereich von 5.600 bis 7.000 Umdrehungen pro Minute zur VerfĂŒgung und damit frĂŒher und lĂ€nger als beim VorgĂ€nger. So sprintet der RS 3in 3,8 Sekunden von null auf 100 km/h und ist damit 0,3 Sekunden schneller als bislang. Ihren Top-Speed erreichen Limousine und Sportback bei 250 km/h. Optional sind 280 km/h möglich. Mit RS Dynamikpaket und zusammen mit Keramikbremse betrĂ€gt die Spitzengeschwindigkeit sogar 290 km/h. Damit ist der RS 3 in puncto Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit bester seiner Klasse.

Die Kraft des FĂŒnfzylinders bringt ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe auf die Straße – mit einer robusteren Auslegung des Winkeltriebs, was dem angehobenen Drehmoment und der sportlicheren Spreizung der GĂ€nge Rechnung trĂ€gt. Das intelligente Zusammenspiel aller Antriebskomponenten samt Launch Control ermöglicht dem RS 3 sehr schnelle SchaltvorgĂ€nge und damit blitzschnelle Starts und spurtstarke Beschleunigungen.

Welche Rolle spielt der modulare Fahrdynamikregler?

Der modulare Fahrdynamikregler (mFDR) sorgt nach seinem Einsatz im Audi A3 und S3 nun auch im RS 3 fĂŒr eine schnellere und prĂ€zisere Vernetzung der Fahrwerkssysteme. Das zentrale System erfasst die Daten aller querdynamisch relevanten Komponenten. Der mFDR synchronisiert die beiden SteuergerĂ€te des Torque Splitters, die adaptiven DĂ€mpfer und die radselektive Momentenverteilung zugunsten eines exakten Einlenk- und Fahrverhaltens. In Summe erhöht er die AgilitĂ€t des Gesamtfahrzeugs, besonders auf fahrdynamischen Strecken.

Wie beeinflusst Audi drive select das Fahrverhalten?

Das Fahrdynamiksystem Audi drive select im neuen RS 3 bietet sieben Modi: comfort, auto, dynamic, efficiency sowie RS Individual, RS Performance und RS Torque Rear. Je nach Modus Ă€ndert sich der Charakter wichtiger Antriebs- und Fahrwerkskomponenten von komfortbetont ĂŒber ausgeprĂ€gt dynamisch bis hin zu rennstreckenoptimiert.

Neben dem Torque Splitter beeinflusst Audi drive select auch das Motor- und Getriebekennfeld, die LenkunterstĂŒtzung, die adaptiven DĂ€mpfer und die Abgasklappen. Unterschiedliche Kennlinien der genannten Systeme sorgen fĂŒr eine breite Spreizung des FahrgefĂŒhls. Im Modus RS individual kann man jedes System in seinen vorgegebenen Kennlinien separat einstellen. Im Modus dynamic sind alle Komponenten sportlich ausgelegt. Der Fahrer spĂŒrt dies in einer direkteren Lenkansprache und einem besonders agilen Handling fĂŒr dynamisches Fahren mit deutlich prĂ€sentem Motorsound. Die SchaltvorgĂ€nge der S tronic werden kĂŒrzer, die Beschleunigung noch sportlicher. Die höchste Fahrdynamik ist in den Modi dynamic und im neuen RS 3-spezifischen Modus RS Torque Rear erlebbar.

Wie ist der Torque Splitter in das Fahrdynamiksystem integriert?

Audi drive select beeinflusst die AusprĂ€gung des Torque Splitters und damit das Fahrverhalten abhĂ€ngig vom gewĂ€hlten Modus. FĂŒnf Kennlinien – comfort/efficiency, auto, dynamic, RS Performance und RS Torque Rear – sind hinterlegt. So werden die AntriebskrĂ€fte in den Modi comfort/efficiency auf alle vier RĂ€der verteilt, mit der PrioritĂ€t auf der Vorderachse. Im Modus auto erfolgt eine ausgewogene Momentenverteilung, das heißt der RS 3 ist weder unter- noch ĂŒbersteuernd ausgelegt. Anders dagegen im Modus dynamic, in dem tendenziell möglichst viel Antriebsmoment auf die Hinterachse gelangt – fĂŒr das Maximum an AgilitĂ€t und erhöhte Dynamik. Zur Perfektion bringt dies der Modus RS Torque Rear, der auf nicht-öffentlichen Straßen kontrollierte Drifts ermöglicht. Die stark hecklastige Verteilung der AntriebskrĂ€fte erzeugt einÂ ĂŒbersteuerndes Fahrverhalten, indem bis zu 100 Prozent des nach hinten gefĂŒhrten Antriebsmoments auf das kurvenĂ€ußere Rad gelangt. DarĂŒber hinaus hat Audi die Motor- und Getriebekennlinie angepasst. Dieses spezifische Setup nutzt auch der RS Performance Mode, der fĂŒr die Rundstrecke ausgelegt ist. Er ist eigens auf die erstmals ab Werk optional erhĂ€ltlichen Performance-Semi-Slick-Reifen der Marke Pirelli P Zero „Trofeo R“ abgestimmt. Der Torque Splitter sorgt hier fĂŒr möglichst wenig Unter- und Übersteuern und damit besonders lĂ€ngsdynamisch sportliches Fahren. Das Ergebnis ist schnelles Beschleunigen aus Kurven und damit bessere Rundenzeiten.

Elektronische Stabilisierungskontrolle – aktiviert, Sport oder ausgeschaltet?

Die elektronische Stabilisierungskontrolle (ESC) im RS 3 wurde spezifisch auf den Torque Splitter, das Fahrwerk, die Reifen sowie die neuen RS‑Fahrmodi abgestimmt. Sie regelt noch schneller und prĂ€ziser als im VorgĂ€ngermodell. Die ESC lĂ€sst sich in einen Sport-Modus versetzen, der im Fahrprofil RS Performance werksseitig auf ESC Sport eingestellt ist. FĂŒr ein besonders sportliches Fahrverhalten – beispielsweise auf abgesperrten Strecken – kann man die ESC auch komplett abschalten, indem man die Taste in der Mittelkonsole lĂ€nger als drei Sekunden gedrĂŒckt hĂ€lt.

Mehr PrÀzision, mehr StabilitÀt: Wie erfolgt die DÀmpfereinstellung?

Das serienmĂ€ĂŸige RS-Sportfahrwerk wartet mit neu entwickelten, RS 3-eigenen DĂ€mpfern und RS‑spezifischem Ventilsystem auf. Die Ventile sorgen im Rahmen der Zug- und Druckstufen-Kennlinie fĂŒr ein besonders sensitives Ansprechverhalten der StoßdĂ€mpfer. Auf diese Weise reagiert die DĂ€mpfung noch schneller und effektiver auf die jeweilige Fahrsituation. Auf Wunsch ist das RS‑Sportfahrwerk plus mit adaptiver DĂ€mpferregelung erhĂ€ltlich. Es stellt jeden DĂ€mpfer einzeln und permanent entsprechend dem Straßenzustand, der Fahrsituation und dem in Audi drive select gewĂ€hlten Modus ein. Die drei Kennlinien komfortabel, ausgewogen und sportlich sorgen fĂŒr eine deutlich spĂŒrbare Spreizung der DĂ€mpfercharakteristik. Innerhalb von Millisekunden wird die optimale DĂ€mpfkraft berechnet – niedrig bei harten Unebenheiten, hoch fĂŒr die AbstĂŒtzung der Karosserie bei zĂŒgiger Kurvenfahrt oder beim Bremsen. DafĂŒr messen Sensoren die Vertikalbeschleunigung des Karosserieaufbaus und die Relativbewegung der einzelnen RĂ€der zu ihr. Daraus resultieren eine gesteigerte Dynamik und hohe FahrstabilitĂ€t bei noch mehr Komfort in Relation zum RS‑Sportfahrwerk. Im Modus RS Individual lĂ€sst sich die DĂ€mpfereinstellung je nach individuellen BedĂŒrfnissen und dem Straßenzustand in den drei Kennlinien variieren. Im RS Performance Mode gibt es eine spezifische Komforteinstellung der DĂ€mpfer, die Vertikalanregungen minimiert und optimale AbstĂŒtzung fĂŒr gute Querdynamik bietet – besonders geeignet fĂŒr Rennstrecken mit unebener Fahrbahn, wie etwa die Nordschleife.

Welche Komponenten tragen noch zur höheren Fahrdynamik bei?

Das Setup von Federn und DĂ€mpfern ist betont straff, die Karosserie liegt zehn Millimeter tiefer als beim Audi S3 und 25 Millimeter tiefer als beim A3. Damit sinkt der Schwerpunkt weiter Richtung Fahrbahn. Vorne ist eine McPherson-Federbeinachse mit RS 3-spezifischem Schwenklager, versteiften unteren Querlenkern, Hilfsrahmen und Stabilisator verbaut. An der Hinterachse kommt eine Vierlenker-Konstruktion mit separater Feder-DĂ€mpfer-Anordnung, Hilfsrahmen und einem an den Torque Splitter angepassten Rohrstabilisator zum Einsatz. Versteifte RadtrĂ€ger erhöhen die Querdynamik sowie die Reaktion auf Lenkbefehle und damit die AgilitĂ€t. Um die SeitenfĂŒhrungskraft zu verbessern, also mehr Grip in den Kurven und dynamischere Kurvenfahrten zu ermöglichen, verfĂŒgt der Audi RS 3 an der Vorderachse ĂŒber knapp ein Grad mehr negativen Sturz im Vergleich zum A3. An der Hinterachse ist der Radsturz um fast ein halbes Grad erhöht. Die stĂ€rkere Neigung zur Fahrbahn, also der grĂ¶ĂŸere Winkel zwischen Radebene und der Senkrechten, sorgt zudem fĂŒr eine exakte Lenkansprache.

Die RS-spezifisch abgestimmte Progressivlenkung variiert die Übersetzung abhĂ€ngig vom Lenkwinkel – mit zunehmendem Lenkeinschlag wird die Übersetzung kleiner und die Lenkung direkter. Zudem unterstĂŒtzt sie geschwindigkeitsabhĂ€ngig und lĂ€sst sich ĂŒber Audi drive select in den drei Kennlinien komfortabel, ausgewogen und sportlich variieren. So sorgen der Torque Splitter und seine Mitspieler dafĂŒr, dass der kraftvolle Vortrieb des neuen Audi RS 3 in jeder Situation optimal auf die Straße kommt.

ĂŒbermittelt durch Audi

Das könnte Sie auch interessieren: