Industrie 4.0: SKODA AUTO Werk VrchlabĂ­ nutzte digitalen Zwilling

Industrie 4.0: SKODA AUTO

Die Erweiterung einer Fertigungslinie um eine neue Arbeitsstation erfordert prÀzise Planung. Vor allem, wenn wÀhrenddessen der regulÀre Betrieb weiterlaufen soll.

MladĂĄ Boleslav/VrchlabĂ­ (ots)

  • Virtuelle Simulation aller Arbeitsschritte und Prozesse mithilfe eines digitalen Zwillings ermöglichte Aufbau und Einbindung einer Roboter-Arbeitsstation wĂ€hrend des laufenden Betriebs
  • Dauer der operativen Projektumsetzung durch Technologien aus dem Bereich der Industrie 4.0 gegenĂŒber Ă€hnlichen Neuinstallationen um drei Wochen kĂŒrzer

Die Erweiterung einer Fertigungslinie um eine neue Arbeitsstation erfordert prĂ€zise Planung. Vor allem, wenn wĂ€hrenddessen der regulĂ€re Betrieb weiterlaufen soll. Um unter diesen Voraussetzungen eine neue Roboter-Arbeitsstation im SKODA AUTO Komponentenwerk VrchlabĂ­ erfolgreich zu installieren und einzubinden, kam beim tschechischen Automobilhersteller ein digitaler Zwilling zum Einsatz. So war es möglich, vorab sĂ€mtliche AblĂ€ufe und Szenarien mithilfe digitaler Simulation durchzuspielen. Die Dauer der operativen Projektumsetzung fiel dadurch um drei Wochen kĂŒrzer aus.

Christian Bleiel, Leiter Komponentenfertigung von SKODA AUTO, betont: “Ohne Technologien aus dem Bereich der Industrie 4.0 wĂ€re die Installation der neuen Roboter-Arbeitsstation im Werk VrchlabĂ­ nicht in dieser Form möglich gewesen. Aus PlatzgrĂŒnden konnten wir die neue Einheit nicht neben der bestehenden Arbeitsstation installieren, außerdem lĂ€sst sich ein Einstell- und Probebetrieb bei laufender Produktion kaum umsetzen. Dank des digitalen Zwillings konnten wir mithilfe modernster Technik auf ein hochdetailliertes, virtuelles Abbild der Anlage zurĂŒckgreifen, Prozesse und AblĂ€ufe simulieren und die Fertigungslinie somit nahtlos erweitern.”

Mit einer Taktzeit von weniger als 30 Sekunden werden an der neu eingerichteten Arbeitsstation zweimal vier Lagerkomponenten in ein Getriebe eingesetzt. Da es fĂŒr eine optimale Funktion der rotierenden Teile maximaler PrĂ€zision und höchster Vorsicht bedarf, ĂŒbernehmen Roboter diesen Arbeitsschritt.

Vorab kam mit dem digitalen Zwilling ein 3D-Modell der Arbeitsstation zum Einsatz. Dieses bildet neben den Roboterarmen und der Logik, die den Sensoren zugrunde liegt, auch die Sicherheitsvorrichtungen nach. So ließen sich sĂ€mtliche mechanischen und kinematischen AblĂ€ufe an der Arbeitsstation realistisch simulieren. Die Software stellt die Kommunikation zwischen allen Hardware-Komponenten sowie die programmbasierten SteuerungsablĂ€ufe an der Fertigungslinie sicher.

Mithilfe dieses Set-ups entwickelten, testeten und optimierten die Techniker die Steuerelektronik und ermittelten den nötigen Platz fĂŒr die neue Arbeitsstation. Außerdem schlossen sie eine Kollision der Roboterarme aus und berechneten die ideale Taktzeit. Der digitale Zwilling kann unter anderem genutzt werden, um die Belegschaft zu schulen.

Durch den Einsatz des simulierten Modells konnte SKODA AUTO die Dauer der operativen Umsetzung des Projektes um etwa drei Wochen verkĂŒrzen, zudem werden durch den vorab optimierten Platzbedarf der neuen Arbeitsstation rund 40 Quadratmeter ProduktionsflĂ€che eingespart. Auch die Programme zur Steuerung der Roboter wurden mithilfe des digitalen Zwillings entwickelt, noch bevor sich die Roboter und die zugehörigen notwendigen Peripherieanlagen im Werk befanden.

Der Hightech-Standort VrchlabĂ­ spielt in der Komponentenfertigung eine tragende strategische Rolle fĂŒr SKODA und gehört zu den modernsten Standorten im Volkswagen Konzern. Seit 2012 baut SKODA AUTO am Fuße des Riesengebirges die automatischen 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) vom Typ DQ200. TĂ€glich verlassen rund 2.200 Einheiten die Produktionslinie, im Jahr 2019 wurde das dreimillionste DQ200-Getriebe gefertigt.

2012 baute SKODA AUTO das Werk VrchlabĂ­ wĂ€hrend einer 18-monatigen Transformationsphase zum modernen Komponentenwerk um. Wegen seiner dynamischen Entwicklung wurde der Standort dafĂŒr als ,Fabrik des Jahres’ ausgezeichnet. Seitdem hat SKODA AUTO zahlreiche Technologien aus dem Bereich der Industrie 4.0 eingefĂŒhrt und das Werk VrchlabĂ­ systematisch weiterentwickelt. So setzt der Hersteller seit 2018 autonome Transportroboter fĂŒr den Transport von Teilen zwischen Bearbeitungsmaschinen und Messzentrum ein. KĂŒrzlich lief zudem die automatische Teilebestellung und -belieferung der CNC-Bearbeitungslinien an.

Auch bei UmweltvertrÀglichkeit und Energieeffizienz geht das hochmoderne Werk voraus und wird zum Jahresende als erster Fertigungsstandort von SKODA AUTO eine neutrale CO2-Bilanz aufweisen.

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