![innenbelĂŒftete Scheibenbremsen](https://i0.wp.com/www.meinmobilemagazin.de/wp-content/uploads/2022/01/1642700235_Coole-Idee-innenbelueftete-Scheibenbremsen-Porsche-Newsroom-DEU.jpg?resize=700%2C394&ssl=1)
Noch vor 60 Jahren konnte man Rennen wegen der Bremsen vor allem verlieren, denn sie waren schwach und schnell ĂŒberfordert.
âRennen gewinnst du auf der Bremseâ â diese Motorsportweisheit galt nicht immer. Noch vor 60 Jahren konnte man Rennen wegen der Bremsen vor allem verlieren, denn sie waren schwach und schnell ĂŒberfordert. ReibungswĂ€rme vermochte die Bremsscheiben auf mehr als 500 Grad Celsius aufzuheizen, was ihre Wirkung bis zum Totalausfall schmĂ€lerte. Siegambitionen lösten sich somit buchstĂ€blich in Rauch auf. Bis Porsche-Ingenieure eine wegweisende Idee hatten.
Bergrennen mit dem 906-8 Bergspyder
In den 1960er-Jahren ist Gerhard Mitter bei Bergrennen eine feste GröĂe. Kaum einer schieĂt die PassstraĂen so entschlossen hinauf wie dieser begabte Allrounder. 1965 gibt ihm Porsche fĂŒr die damals populĂ€re Europabergmeisterschaft ein ganz besonderes SportgerĂ€t an die Hand: den Porsche 906-8 Bergspyder. Dessen Zweiliter-Achtzylindermotor leistet mehr als 190 kW (260 PS). Eine weitere StĂ€rke liegt im Minimalismus des Rennwagens, er wiegt nur 570 Kilogramm. Doch die wichtigste Neuerung weisen die Bremsen an der Vorderachse auf. Dort sitzen jetzt doppelwandige Scheiben mit geheimnisvollen Bohrungen.
Der Kniff, um die Scheiben zu kĂŒhlen, sind strahlenförmige KanĂ€le, die von auĂen bis ins Zentrum der Scheibe reichen und fĂŒr Luftzirkulation sorgen. Diese hĂ€lt die Temperaturen niedrig und die Verzögerungsleistung konstant. Jetzt muss Gerhard Mitter die Bremse nicht mehr schonen, sondern kann sie offensiv als Wettbewerbsvorteil einsetzen: KĂŒhn gewĂ€hlte Bremspunkte werden auch ĂŒber groĂe Distanzen kalkulierbar.
Schneller Technologietransfer
Was sich im Rennsport bewĂ€hrt, soll Serienmodellen dienen â nach diesem Motto agieren die Stuttgarter Entwickler von Anfang an. Bei der innenbelĂŒfteten Bremsscheibe erfolgt der Technologietransfer so schnell wie nie zuvor: Bereits 1966, also nur ein Jahr spĂ€ter, kommen auch die KĂ€ufer des neuen Porsche 911 S in den Genuss des innovativen Systems. Heute ist es in jedem Premiumfahrzeug eine SelbstverstĂ€ndlichkeit.