MID testet den Hyundai i30 N

MID Hyundai i30 N

Früher ein Geheimtipp, heutzutage bei Motorsportfreunden eine Standardempfehlung, der Hyundai i30 N.

(TRD/MID) – Früher ein Geheimtipp, heutzutage bei Motorsportfreunden eine Standardempfehlung, der Hyundai i30 N. Die Südkoreaner haben den Power-Hatchback mit dem Facelift 2021 aktualisiert. Welche Neuerungen es zu entdecken gibt, hat der Motor-Informations-Dienst (mid) im Praxistest ausgekundschaftet.

Optisch hat sich zum „alten“ i30 N einiges getan

Die Hauptunterschiede finden sich in der erneuerten Front, das Tagfahrlicht ist nun in den erneuerten voll-LED Hauptscheinwerfern integriert und nicht mehr separat ausgeführt, und am Heck. Der neue Heckdiffusor ist wesentlich bulliger und bei der Doppelauspuffanlage könnte man fast denken, diese kommt direkt von einer Tuningfirma – hier kann man sich teure Nachrüstoptionen direkt sparen. Auch am Heck sind auf technisch neuestem Stand alle Scheinwerfer in voll-LED Ausführung verbaut.

Für den Sommerfahrspaß gibt es in der Performance Version neue 19 Zoll Leichtmetallfelgen mit 235/35 R19 Bereifung, im Winter und auf dem Testwagen verbaut ist die 18 Zoll Version mit 225/40 R18 Bereifung.

Unter der Haube gab es ebenfalls kleinere Anpassungen. Der zwei Liter Hubraum fassende 4-Zylinder Turbomotor leistet nun 206 kW/280 PS bei 5.500 – 6.000 U/min und maximal 392 Nm Drehmoment zwischen 2.100 – 4.700 U/min. Durch Anpassung des Drehzahlverhaltens ergibt das ein Plus von fünf PS und 14 Nm im Vergleich zum Pre-Facelift. Die Höchstgeschwindigkeit des Frontangetriebenen i30 N liegt bei 250 km/h, der Spurt von 0 – 100 vergeht in flotten 5,4 Sekunden.

Ebenfalls neu ist die 8-Gang N-DCT Doppelkupplungsautomatik, die knackig durch die Gänge schaltet und sich über Schaltpaddel am Lenkrad auch manuell schalten lässt. Wer als Purist nun in Sorge ist braucht keine Angst zu haben, es wird auch weiterhin die beliebte 6-Gang Handschaltung als Option geben.

Spaß kostet, das merken wir am Benzinverbrauch bei den aktuellen Preislage. Laut WLTP Messung verbraucht der i30 N DCT kombiniert 8,4 L/100 km bei einem CO2 Ausstoß von 191 g/km. In der Praxis liegen wir je nach Fahrweise etwas höher und landen zwischen 9 bis 12 Litern auf 100 Kilometern. Mit dem 50 Liter fassenden Tank kommt man also grob 500 Kilometer weit, bis zum nächsten Tankstopp.

Aber Spaß haben wir! Die Performance Variante beschert uns ein elektronisches Sperrdifferential an der Vorderachse, eine Performance Bremsanlage mit 360 mm großen Scheiben vorne (Standard 330 mm), im Sommer 19 Zoll Felgen und eine Sportabgasanlage mit variabler Klappe, die im richtigen Fahrmodus für richtig Radau sorgt (eingetragen mit 92 DB trotz Ottopartikelfilter). Um die Mitmenschen im Stadtverkehr zu schonen, gibt es diverse Fahrmodi um den i30 N etwas zu zähmen. Neben den Eco und Sport Modi haben wir noch den N Fahrmodus und einen N-Custom Modus, in dem sich die Konfiguration bis ins Detail einstellen lässt, sei es der Auspuffsound, die Drehzahlbegrenzung, das Schaltverhalten, ESC, Dämpfer oder wie die Lenkung reagiert – hier kann man sich richtig austoben.

Der kleinere Bruder i20 N ist dank kürzerem Radstand etwas agiler in Kurven, dieses kleine Defizit gleicht der i30 N aber mit seiner Mehrleistung sehr gut aus. Im Innenraum fallen sofort das neue 10,25 Zoll Infotainment Touch-Display und die bequemen Sport-Schalensitze, welche einen super Halt bieten, mit beleuchtetem N-Logo ins Auge. Die Sitze und das Lenkrad sind beheizbar und sorgen für ein wohliges Gefühl in der kalten Jahreszeit. Generell ist die allgemeine Verarbeitungsqualität sehr positiv zu nennen, ein kleiner Kritikpunkt sind lediglich die Plastikverkleidungen der Türen, mehr wegen der Materialwahl, weniger wegen der Verarbeitung.

Das Infotainment Menü ist sehr aufgeräumt ohne viel Schnickschnack und man findet sich sofort zurecht, die Sprachsteuerung funktionierte im Test ohne Auffälligkeiten, die Navigation ebenso. Über das verbaute Soundsystem kann man über Digitalen Radioempfang (DAB+) Musik genießen, um sein Mobiltelefon zu koppeln stehen neben einer Bluetooth Schnittstelle ebenso Android Auto und Apple CarPlay zur Verfügung. Geladen werden kann das Mobiltelefon Kabellos über eine Induktive Ladeschale, sowie über zwei 12 V Anschlüsse oder über einen USB-A Anschluss.

An Fahrassistenten mangelt es nicht, diese lassen sich auch über das Menü deaktivieren und bleiben dann beim nächsten Start deaktiviert (beispielsweise die Spurverlassenswarnung) – die Rückfahrkamera löst hoch auf und warnt im Bildschirm auch vor Querverkehr.

Ausreichend Ablagen finden sich im Innenraum, der Kofferraum ist mit 395 Litern Volumen ebenfalls bestens für den Wocheneinkauf geeignet – reicht der Platz nicht aus, kann die Rückbank umgeklappt werden um das Volumen auf 1.301 Liter zu steigern. Falls man die Querstrebe zur weiteren Versteifung des Fahrzeuges im Kofferraum als Option ausgewählt hat muss man um diese herum manövrieren. Um Kindersitze zu befestigen hat man im Fond noch die Möglichkeit, auf zwei Isofix Halterungen zurück zu greifen.

In der Performance Variante mit Automatikgetriebe startet der i30 N Hatchback (Schrägheck) bei 39.200 Euro, unser Testwagen mit ein paar extra Ausstattungen (Sitze, Farbe, großes Infotainmentsystem mit Assistenten, Querstrebe im Kofferraum) liegt bei gut angelegten 43.500 Euro. Wer lieber einen Fastback (Fließheck) fahren möchte kann den i30 N auch als solchen bestellen. Auch in der aktualisierten Version wird der i30 N seine Fanbase weiter ausbauen – der schon sehr gute Vorgänger wurde weiter optimiert und macht einfach Laune.

Mike Neumann / mid / trd motorjournalismus pur

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