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Bonn (ots) – Deutschland ist auto-mobil: Waren im Jahr 2000 rund 38,4 Millionen Pkw zugelassen, sind es heute bereits ĂŒber 46,5 Millionen. Immer stĂ€rker wĂ€chst auch die Zahl derjenigen in der Generation 65 plus, die Auto fahren. Doch mit fortschreitendem Alter können gesundheitsbedingte EinschrĂ€nkungen die Fahrfitness beeintrĂ€chtigen. Wie können Ă€ltere Autofahrerinnen und Autofahrer weiterhin sicher unterwegs sein? Was können sie tun, um mögliche altersbedingte LeistungseinbuĂen zu erkennen? Und wie kann die Fahrfitness verbessert werden? Die “Aktion Schulterblick” des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) informiert rund um das Thema “Sichere MobilitĂ€t im Alter” und möchte Hörfunkredaktionen Informationen zu diesem Themenkomplex anbieten.
Ob Sie einen aussagekrĂ€ftigen O-Ton benötigen, ein Interview fĂŒhren oder weitere Recherche durchfĂŒhren möchten – in den Expertinnen und Experten des DVR finden Sie kompetente und Hörfunkerfahrene Ansprechpersonen rund um das Thema sichere MobilitĂ€t im Alter. Die Internetseite www.dvr.de/schulterblick liefert weitere Informationen, Mediendown-loads und Umfrageergebnisse.
Ăltere Autofahrer in der Unfallstatistik
Waren ĂŒber 64-jĂ€hrige Pkw-Fahrende 2017 in einen Unfall verwickelt, trugen sie sehr hĂ€ufig (66,9 %) die Hauptschuld. Bei den mindestens 75-JĂ€hrigen wurde drei von vier unfallbeteiligten Pkw-Fahrenden die Hauptschuld am Unfall zugewiesen. Autofahrende im Seniorenalter wurde hĂ€ufiger als den unter 65-JĂ€hrigen vorgeworfen, die Vorfahrt oder den Vorrang anderer Fahrzeuge missachtet zu haben (17,6 % zu 10,6 %). Es folgten “Abbiegen, Wenden, RĂŒckwĂ€rtsfahren, Ein- und Anfahren” mit 16,2 % zu 11,5 % als Unfallursache.
Gesundheitschecks als Chance
Mit zunehmendem Alter können sich GesundheitsbeeintrĂ€chtigungen einstellen. Typisch sind ein Nachlassen der Seh- und Hörkraft sowie eine verminderte ReaktionsfĂ€higkeit. Dies kann die FahrtĂŒchtigkeit beeintrĂ€chtigen. Um Klarheit ĂŒber den eigenen Gesundheitszustand zu erhalten und auch rechtzeitig gegensteuern zu können, ist ein regelmĂ€Ăiger freiwilliger Gesundheitscheck beim Hausarzt oder der HausĂ€rztin hilfreich.
Einen einheitlichen Check gibt es nicht. ĂberprĂŒft werden sollten neben der Sehkraft das Gehör, die Beweglichkeit, die Aufmerksamkeit und die Reaktionsgeschwindigkeit sowie die Funktion von Herz, Leber und Nervensystem.
Interessierte Autofahrende können beim Online-Test unter www.dvr.de/schulterblick ihre Seh-, Hör- und ReaktionsfĂ€higkeit prĂŒfen. Der Test vermittelt einen ersten Eindruck, ersetzt aber nicht den regelmĂ€Ăigen Besuch beim Arzt.
Verwandte und Freunde sind gefragt
Angehörige sehen es hĂ€ufig als Erste, wenn sich bei Familienmitgliedern allmĂ€hlich BeeintrĂ€chtigungen beim Fahren einschleichen. Sie sind deshalb besonders gefragt, die Betroffenen darauf und auf die damit verbundenen Risiken hinzuweisen. SensibilitĂ€t und Sachlichkeit sind wichtig in dieser nicht ganz einfachen Frage, aber auch das gemeinsame Besprechen von Lösungen. Besorgte Verwandte oder Freunde sollten Ă€ltere Autofahrende ermutigen, sich regelmĂ€Ăig Ă€rztlich untersuchen zu lassen.
In der kostenlosen BroschĂŒre “Fit und Auto-mobil” des DVR finden sich auf 36 Seiten Hinweise fĂŒr Ă€ltere Menschen und ihre Angehörigen zur Aufrechterhaltung einer sicheren Auto-MobilitĂ€t. Der Leitfaden “Sicher mobil im Alter” liefert Tipps fĂŒr Angehörige und Freunde. Beide Medien können unter www.dvr.de/schulterblick heruntergeladen oder in gedruckter Form ebenfalls kostenfrei beim DVR bestellt werden.
Arzneimittel: Achtung bei Multimedikation
In Deutschland sind rund 55.000 Medikamente zugelassen. Fachleute gehen davon aus, dass sich rund 2.800 dieser PrĂ€parate negativ auf die Teilnahme am StraĂenverkehr auswirken können.
Bei Ă€lteren Menschen ist die gleichzeitige, regelmĂ€Ăige Einnahme von vier oder mehr Medikamenten ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum, eine Poly- oder Multimedikation, sehr wahrscheinlich. In Deutschland nehmen etwa 40 % der ĂŒber 65-JĂ€hrigen fĂŒnf oder mehr rezeptpflichtige Arzneistoffe ein. Rezeptfreie Medikamente sind dabei noch nicht berĂŒcksichtigt. Eventuelle Wechselwirkungen der PrĂ€parate mĂŒssen deshalb unbedingt beachtet und mögliche die FahrtĂŒchtigkeit beeintrĂ€chtigende Folgen mit dem betreuenden Hausarzt oder dem Facharzt besprochen werden.
Fahrsicherheitstrainings: Praxisorientiert fĂŒr den Alltag
FĂŒr Senioren, die jahrelange Erfahrung im StraĂenverkehr haben, ist Autofahren oft zu einer Routineangelegenheit geworden. Ein Training oder eine Fahrt mit einem Fahrlehrer können trotzdem hilfreich sein. Bei einem Fahrsicherheitstraining lernen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, richtig mit unerwarteten Situationen umzugehen. Sie erfahren auĂerdem, wie sich mit einfachen Tipps der automobile Alltag einfacher gestalten lĂ€sst. Anbieter wie der ADAC oder die Verkehrswachten stimmen die Seminare ganz auf die BedĂŒrfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab. Mehr dazu unter www.dvr.de/sht.
Elektronische Helfer im Auto: Fahrerassistenzsysteme
Moderne Fahrerassistenzsysteme (FAS) können bei Fahraufgaben unterstĂŒtzen und tragen dazu bei, die individuelle Auto-MobilitĂ€t nicht nur Ă€lterer Menschen sicherer zu gestalten. Besonders empfehlenswert ist der Notbremsassistent. Weitere Informationen dazu liefert die Internetseite www.bester-beifahrer.de.
Die “Aktion Schulterblick”
Mit der “Aktion Schulterblick” informiert der DVR ĂŒber die Notwendigkeit freiwilliger Gesundheitschecks zum Erhalt der FahrtĂŒchtigkeit. Die “Aktion Schulterblick” wird vom Bundesministerium fĂŒr Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) unterstĂŒtzt. Unter www.dvr.de/schulterblick finden sich zahlreiche Informationen rund um den Erhalt der MobilitĂ€t im Alter.
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