Test von Elektrorollern: Kein Modell mit der Note “sehr gut”

Elektroroller Test

Der ADAC hat sieben Elektroroller der Führerscheinklasse AM zu Preisen zwischen 2.299 und 6.390 auf Alltagstauglichkeit, Ergonomie, Antrieb und Fahreigenschaften getestet.

München (ots) – Motorroller mit elektrischem Antrieb könnten vor allem die städtische Mobilität verändern. Das Interesse an den neuen Flitzern unterschiedlichster Ausführung und Leistungsstärke ist in jedem Fall groß: Der Verkauf an Privatkunden legte im vergangenen Jahr europaweit um mehr als 50 Prozent zu. Der ADAC hat sieben Elektroroller der Führerscheinklasse AM (maximale Höchstgeschwindigkeit 45 km/h, Führerschein ab 16 Jahren) zu Preisen zwischen 2.299 und 6.390 auf Alltagstauglichkeit, Ergonomie, Antrieb und Fahreigenschaften getestet.

Das Ergebnis: Keiner der Testkandidaten konnte voll überzeugen. Zwei Modelle schnitten mit “gut” ab, vier erreichten ein “befriedigend” und eines ein “ausreichend”. Testgewinner ist die “Schwalbe” des Münchner Herstellers Govecs (Note 2,3), dicht gefolgt von der in Italien gefertigten Piaggio Vespa Elettrica (Note 2,4). Mit Preisen von mehr als 5.000 Euro sind die beiden Modelle aber auch sehr teuer. Ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet der aus China stammende NIU N1S (Note 3,1). Für weniger als 3.000 Euro bekommt man einen modern designten E-Roller mit der besten Konnektivität (unter anderem USB-Anschluss und App für Smartphone) und einer soliden Reichweite. Bei den Bremsen und der Ladedauer enttäuschte er allerdings. Auf dem letzten Platz landete der aus Remagen stammende Kumpan 1954 Ri (Note 4,1). Trotz seines guten Fahrwerks und der auch für große Personen bequemen Sitzposition erwies er sich als nicht alltagstauglich. Die schlechten Scheinwerfer machen Fahrten in der Dunkelheit gefährlich und führten zur Abwertung des Rollers.

Damit Roller-Interessenten beim Kauf keine bösen Überraschungen erleben, hat der ADAC die wichtigsten Tipps zusammengestellt: Die besten Roller punkten mit großer Reichweite, geringem Stromverbrauch und kurzer Ladedauer. Die Reichweite von Elektroroller-Akkus reicht in der Regel für Stadtfahrten. Für längere Überlandtouren hingegen sind sie nicht geeignet. Ideal ist ein herausnehmbarer Akku, den fünf der sieben getesteten Modelle anbieten, weil sich dieser in den eigenen vier Wänden aufladen lässt und im Winter vor niedrigen Temperaturen geschützt werden kann. Auch ein modulares Akkusystem ist von Vorteil. Der Kumpan lässt sich auf maximal drei herausnehmbare Akkus aufrüsten, die Konkurrenten Torrot, Vässla und unu immerhin auf bis zu zwei.

Wer einen neuen E-Roller erwirbt, sollte bereits beim Kauf auf den Reparaturservice des Herstellers achten. Viele Hersteller neuer E-Roller haben – wenn überhaupt – nur in größeren Städten Servicepartner. Weil der ein oder andere Rollerfahrer kleinere Reparaturen selbst durchführen will, ist eine ausführliche und leicht verständliche Bedienungsanleitung ebenfalls wichtig. Und natürlich sollten Verbraucher unbedingt vor dem Kauf eine Probefahrt unternehmen!

Die kompletten Testergebnisse finden Sie unter http://adac.de/e-roller.

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