Benziner-Abgasskandal: Illegale Abschalteinrichtung auch in Benzin-Motoren entdeckt

Illegale Abschalteinrichtung Benzin-Motor

Ein Gutachter hat im Zuge eines Gerichtsprozesses am Landgericht Offenburg eine Abschalteinrichtung zur Abgasmanipulation im Ottomotor eines Audi Q5 entdeckt.

Berlin (ots) – Nach dem Dieselskandal bahnt sich nun der Benziner-Skandal an. Ein Gutachter hat im Zuge eines Gerichtsprozesses am Landgericht Offenburg eine Abschalteinrichtung zur Abgasmanipulation im Ottomotor eines Audi Q5 entdeckt. VW-interne Dokumente, die dem SWR vorliegen, stützten die Vermutung, dass auch Benziner vom Abgasskandal betroffen sein könnten.

Für das Gerichtsgutachten wurde ein Audi Q5 mit dem Benzinmotor TFSI 2.0 der Abgasnorm Euro 6 aus dem Baujahr 2015 untersucht. Der unabhängige Sachverständige stellte dabei fest, dass sich die Abgasreinigung bei starken Lenkbewegungen, wie sie im Normalbetrieb auf der Straße üblich sind, deaktivierte. Wurde das Lenkrad jedoch nur leicht eingeschlagen – wie in Testsituationen auf dem Prüfstand der Zulassungsbehörden – funktionierte die Abgasreinigung vollumfänglich.

Interne VW-Dokumente belegen Betrug

Der SWR berichtet von VW-internen Dokumenten, in denen von Abschalteinrichtungen in Benzinmotoren mit dem Automatikgetriebe AL 551 die Rede ist. Das Warmlaufprogramm zur Abgasreinigung werde laut dem internen Schreiben nur in Testsituationen bei einem Lenkwinkeleinschlag von unter 15 Grad aktiviert. Im Straßenbetrieb komme das Warmlaufprogramm jedoch “so gut wie nie” zum Einsatz, heißt es. Diese Aussage deckt sich mit den Testergebnissen des Gutachters.

Diese Lenkwinkelerkennung ist Gerichten, Juristen und Experten bereits aus dem Dieselskandal bekannt. Die Folge der Abschalteinrichtung im untersuchten Audi Q5: Der Benziner stieß während der Probefahrt auf der Straße mehr als 80 mg/km Stickoxide aus. Gesetzlich erlaubt sind für die Abgasnorm Euro 6 nur 60 mg/km. Die eigenen Herstellerangaben von Audi überschritt der Benziner sogar um 300 Prozent.

Betroffener Benzinmotor in zahlreichen Fahrzeugen verbaut

Der für das Gerichtsgutachten untersuchte Motortyp VW EA 888 TFSI 2.0, Abgasnorm Euro 6, wurde in weiteren Fahrzeugmodellen eingebaut. Der Verdacht liegt nahe, dass diese Modelle ebenfalls eine aktive Abschalteinrichtung enthalten. Der Motor ist in folgenden Audi-Modellen zu finden:

 -  Audi Q3 
 -  Audi Q5 
 -  Audi Q7 
 -  Audi A1 
 -  Audi A3 
 -  Audi A4 
 -  Audi A5 
 -  Audi A6 
 -  Audi A7 
 -  Audi A8

Gleichzeitig wurde der Benzinmotor unter dem Namen TSI 2.0 auch in Fahrzeuge der Marken VW, Seat und Skoda eingesetzt. Der Ottomotor wurde in Modellen wie dem beliebten VW Golf 7, dem VW Passat B8, dem Seat Leon III oder dem Skoda Octavia III verbaut – sowie in weiteren Fahrzeugen dieser Marken, die wie Audi zum Volkswagenkonzern gehören. Auch diese Autos könnten eine Abschalteinrichtung enthalten und damit vom neuen Benziner-Skandal betroffen sein.

Verbraucher, die ein Auto mit Benzinmotor fahren, der eine illegale Abschalteinrichtung enthalten könnte, sollten sich nun anwaltlich beraten lassen. Die Verbraucherrechtskanzlei VON RUEDEN hat sich auf den Abgasskandal spezialisiert und vertritt bundesweit bereits mehr als 12.000 Dieselfahrer gegen die deutschen Autohersteller. Nun setzen sich die Verbraucherrechtsanwälte auch für die Rechte der Benziner-Halter ein. Nutzen Sie die kostenlose Erstberatung und nehmen Sie Kontakt auf: telefonisch unter 030 – 200 590 770 oder per Mail an info@rueden.de.

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