20 Jahre EuropĂ€ische Charta fĂŒr Straßenverkehrssicherheit

Die Expertenorganisation DEKRA appelliert, bei den Anstrengungen nicht nachzulassen.

Stuttgart (ots) – 20 Jahre nach der Unterzeichnung der EuropĂ€ischen Charta fĂŒr Straßenverkehrssicherheit ruft die Expertenorganisation DEKRA, einer der 39 Erstunterzeichner im Jahr 2004, dazu auf, bei den Anstrengungen fĂŒr die Verkehrssicherheit nicht nachzulassen. “Bei allen Erfolgen, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten erzielt wurden, mĂŒssen wir uns eingestehen, dass die Zahl der Verkehrstoten seit rund zehn Jahren nur noch sehr langsam sinkt”, so Jann Fehlauer, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der DEKRA Automobil GmbH, Vorstandsmitglied des Deutschen Verkehrssicherheitsrats und Vorsitzender der Europa-Gruppe des internationalen FahrzeugprĂŒferverbandes CITA.

Am 6. April 2004 unterzeichneten Ministerinnen und Minister von 15 EU-Staaten und zehn Beitrittskandidaten sowie ReprĂ€sentanten von VerbĂ€nden und Unternehmen in Dublin die EuropĂ€ische Charta fĂŒr Straßenverkehrssicherheit. Ehrengast war Formel-1-Star Michael Schumacher; fĂŒr DEKRA unterzeichnete der damalige Vorstandschef Prof. Dr.-Ing. Gerhard Zeidler. “Das Ziel der EuropĂ€ischen Union deckt sich mit dem zentralen Anliegen von DEKRA”, so Zeidler damals. “Seit GrĂŒndung unseres Unternehmens steht die Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit im Mittelpunkt unserer Arbeit.”

Obwohl sich das Engagement von DEKRA fĂŒr eine sichere und nachhaltige Welt inzwischen weiter ausgedehnt und ausdifferenziert hat, gelten diese SĂ€tze auch noch 20 Jahre spĂ€ter.

Mit jĂ€hrlich mehr als 31 Millionen FahrzeugprĂŒfungen in 24 LĂ€ndern ist DEKRA die mit großem Abstand die weltweite Nummer 1 und trĂ€gt damit in diesen LĂ€ndern wesentlich zur Verkehrssicherheit bei, indem technische MĂ€ngel erkannt und beseitigt werden. Auch im Bereich von Homologation und TypprĂŒfung leistet DEKRA einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit von Fahrzeugen. Seit mehr als 40 Jahren arbeitet die DEKRA Unfallforschung daran, aus realen UnfĂ€llen Schlussfolgerungen fĂŒr mehr Verkehrssicherheit abzuleiten. Der jĂ€hrlich erscheinende DEKRA Verkehrssicherheitsreport ist eine international hoch angesehene Publikation und gibt konkrete Empfehlungen. Auch in nationalen und internationalen Gremien sind die SachverstĂ€ndigen von DEKRA als kompetente GesprĂ€chspartner geschĂ€tzt.

“Die Sicherheit im Straßenverkehr ist unser gemeinsames Ziel und unsere gemeinsame Verantwortung. Beim Start der EuropĂ€ischen Charta fĂŒr Straßenverkehrssicherheit im Jahr 2004 war die Vision, eine Plattform fĂŒr alle zu schaffen, die sich fĂŒr sicherere Straßen in Europa einsetzen, und ihre Erfahrungen zu teilen. DEKRA gehörte zu den Erstunterzeichnern und ist seitdem ein aktives und geschĂ€tztes Mitglied”, so Kristian Schmidt, EU-Koordinator fĂŒr Verkehrssicherheit. “FĂŒr 20 Jahre Mitgliedschaft danken wir herzlich. Wir freuen uns ĂŒber jedes einzelne Leben, das durch ein Verkehrssicherheitsprojekt eines unserer Mitglieder gerettet wurde.”

Heute haben sich der EuropĂ€ischen Charta fĂŒr Straßenverkehrssicherheit mehr als 4.000 Mitglieder angeschlossen. Und es sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten auch nennenswerte Erfolge erzielt worden: Im Jahr der Unterzeichnung der EuropĂ€ischen Charta starben in den heutigen Mitgliedstaaten der EU insgesamt etwa 44.800 Menschen bei StraßenverkehrsunfĂ€llen. Bis zum Jahr 2014 sank diese Zahl auf ca. 24.200. Seitdem hat sich die Dynamik der Reduktion allerdings deutlich abgeschwĂ€cht, auch wenn die Entwicklungen in den Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich sind. Im vergangenen Jahr wurden nach vorlĂ€ufigen Zahlen der EuropĂ€ischen Kommission 20.400 Menschen auf den Straßen der EU getötet.

“Der MobilitĂ€tswandel hin zu aktiven und nachhaltigeren Formen der Verkehrsteilnahme – etwa mit dem Fahrrad, mit dem Pedelec oder zu Fuß – sowie neue MobilitĂ€tsformen wie E-Scooter bringen zusĂ€tzliche Herausforderungen mit sich. Aber auch die zunehmende Ablenkung durch Smartphones und andere elektronische GerĂ€te ein negativer Faktor, bei dem wir ansetzen mĂŒssen. Es ist viel Überzeugungsarbeit nötig, um hier Fortschritte zu erzielen”, so Fehlauer.

Assistenzsysteme und automatisierte Fahrfunktionen können die Folgen menschlicher Fehler abmildern. Allerdings sieht Fehlauer auch neue Risiken: “Gerade sehr gut und zuverlĂ€ssig funktionierende Systeme insbesondere etwa in den Bereichen Abstandsregelung und Spurhalten verleiten zu viele Verkehrsteilnehmer dazu, sich auch anderen Aufgaben als dem Fahren zuzuwenden”, gibt er zu bedenken. “Bei den aktuellen Systemen bleibt aber die Verantwortung immer noch beim Menschen, davor darf niemand die Augen verschließen.

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