Leben retten im toten Winkel
Ăber 137.000 fordern Abbiege-Assistenten.
Verden / Aller (ots) – Im Vorfeld des Tages der Verkehrssicherheit am 16. Juni 2018 macht die BĂŒrgerbewegung Campact auf die tödliche Gefahr im toten Winkel aufmerksam. Beim Abbiegen kommen jedes Jahr FuĂgĂ€nger und Radfahrer zu Tode, weil groĂe LKW sie im toten Winkel nicht sehen können. Gerade gestern starb ein AchtjĂ€hriger in Berlin bei einem Abbiege-Unfall. Janine Schulz aus Bremen wurde auch von einem abbiegenden LKW ĂŒberrollt. “Ich habe gerade so ĂŒberlebt. Die meisten, die solche UnfĂ€lle erleben, können keine Petition mehr starten”, sagt die Erzieherin in einer aktuellen Video-Botschaft.
Automatische Abbiege-Assistenten warnen LKW-Fahrerinnen und -fahrer beim Abbiegen akustisch vor Objekten im toten Winkel und können Notbremsungen einleiten. ZuverlĂ€ssige Anlagen kosten etwa 1.500 Euro. Sie wĂŒrden UnfĂ€lle, wie ihn Janine Schulz erlebt hat, vermeiden. Als sie die StraĂe ĂŒberquerte, stoppte der LKW nicht, sondern fuhr ĂŒber Beine und HĂŒfte. Zwei Wochen kĂŒnstliches Koma, 20 Operationen und ein Jahr Krankenhausaufenthalt waren die Folge. Schmerzen hat sie immer noch. “Ich fordere Minister Scheuer persönlich auf, den Abbiege-Assistenten zur Pflicht zu machen”, sagt Schulz und spricht damit fĂŒr die ĂŒber 137.000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner – unter ihnen auch viele weitere Betroffene.
Doch aus dem CSU-Ministerium ist dazu nichts zu hören. Obwohl mehrfach angefragt, gibt es fĂŒr die Ăbergabe der WeAct-Petition noch keinen Termin. Der Tag der Verkehrssicherheit am Samstag wĂ€re ein guter Anlass gewesen.
Der Bundesrat, die LĂ€nderkammer, hat vorgelegt. Gerade letzte Woche hat er die Bundesregierung aufgefordert, sich auf EU- und internationaler Ebene dafĂŒr einzusetzen, dass Abbiege-Assistenten sowohl in den Typengenehmigungs-Vorschriften fĂŒr Lkw ab 7,5 Tonnen als auch ĂŒber NachrĂŒstpflichten vorgeschrieben werden. Auch im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung eine Abbiege-Assistenten-Pflicht vereinbart.
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