Die große MobilitĂ€tswende der kleinen Beine

Es geht nicht nur um sichere MobilitĂ€t, sondern um eine bessere LebensqualitĂ€t fĂŒr alle Generationen.

Köln/Berlin/Bern/Hamburg/London/Verden (ots) – Vom 5. bis 7. Mai 2023 brachten das Kidical Mass AktionsbĂŒndnis zehntausende Menschen in ĂŒber 440 Orten auf die RĂ€der und forderten von der Metropolregion bis in den lĂ€ndlichen Raum:

Straßen sind fĂŒr alle da! An den Aktionstagen machten sich Kinder, Eltern, Freund:innen und Schulen fĂŒr kinder- und fahrradfreundliche Orte, sichere Schulwege und selbststĂ€ndige MobilitĂ€t stark. Mit großen bunten Kidical Mass Fahrraddemos, Schulstraßen und Fahrradbussen “BicibĂșs” zeigen alle Generationen, wie StĂ€dte und Gemeinden zu gestalten sind.

Mittendrin: tausende Kinder und Jugendliche, die fĂŒr einen kurzen Moment nicht mutig sein mĂŒssen, um auf der Straße Rad zu fahren. Warum sie mitradeln? So formuliert es Paul, 10 Jahre aus Köln:

“Ich wĂŒnsche mir Radwege, auf denen ich vor den Autos geschĂŒtzt bin!”

Kinder mĂŒssen zur Schule. Dass sie dort sicher ankommen, liegt in der Verantwortung der Erwachsenen bzw. des Gesetzgebers. Letzteren fordert die Kidical Mass auf, mit einem reformierten Straßenverkehrsrecht schnell adĂ€quate Rahmenbedingungen zu schaffen. Die SchutzbedĂŒrftigkeit von Kindern muss dieser in den Mittelpunkt stellen sowie StĂ€dten und Gemeinden die Freiheit geben, kinder- und fahrradfreundliche Maßnahmen nicht nur an einzelnen Gefahrenstellen umzusetzen, sondern im gesamten Stadtgebiet. Das umfasst u.a. geschĂŒtzte oder baulich getrennte, breite Radwege, Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts sowie Schulstraßen ohne Autoverkehr.

Simone Kraus, Co-Initiatorin der Kidical Mass, bringt es auf den Punkt:

“Kinder haben ein Recht darauf, sich sicher, selbststĂ€ndig und geschĂŒtzt zu bewegen. Erst wenn wir Kinder und vulnerable Menschen bei der Verkehrspolitik in den Fokus setzen, schaffen wir eine zukunftsgerechte Gestaltung des öffentlichen Raumes fĂŒr alle. StĂ€dte wie Paris, Gent und Utrecht machen es jetzt vor und krempeln dafĂŒr das Verkehrssystem schnell und effizient um. Genauso wollen wir das auch!”

Verkehrsministerkonferenz – Kidical Mass wirkt fĂŒr VerĂ€nderungen

Um die große MobilitĂ€tswende der kleinen Beine zu verwirklichen, braucht es einen gesetzlichen Rahmen und eine klare politische PrioritĂ€tensetzung. Den Grundstein dafĂŒr hat die Petition fĂŒr ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht der Kidical Mass gelegt, die 2022 rund 90.000 Menschen unterzeichnet haben. Im MĂ€rz 2023 war “Kinderfreundliche MobilitĂ€t” erstmalig Tagesordnungspunkt auf der Verkehrsministerkonferenz.

Die Verkehrsminister:innen der LĂ€nder fordern in einem gemeinsamen Beschluss von Bundesverkehrsminister Volker Wissing die im Koalitionsvertrag der Ampelregierung vereinbarte Reform von Straßenverkehrsgesetz (StVG) und -ordnung (StVO). Sie gehen sogar einen Schritt weiter. In der BegrĂŒndung ihrer Forderung an den Minister folgen sie der Argumentation der Kidical Mass Petition. Ein kinderfreundliches Verkehrssystem sei wesentliche Voraussetzung fĂŒr die selbststĂ€ndige, aktive MobilitĂ€t der Kinder auf dem Weg zum Kindergarten oder zur Schule sowie in der Freizeit. Dies gelte auch fĂŒr weitere vulnerable Gruppen. Ein zeitgemĂ€ĂŸes Straßenverkehrsrecht und eine Verkehrsinfrastruktur, die diese MobilitĂ€t fördert, erhöht die Sicherheit und AufenthaltsqualitĂ€t im öffentlichen Raum fĂŒr alle Bevölkerungsgruppen.

Es geht also nicht nur um sichere MobilitĂ€t, sondern um eine bessere LebensqualitĂ€t fĂŒr alle Generationen. An diesen Auftrag wurden die Teilnehmer:innen der Kidical Mass die EntscheidungstrĂ€ger:innen aus Politik und Verwaltung im ganzen Land bunt und lautstark erinnern.

Über das Kidical Mass AktionsbĂŒndnis: Die Kidical Mass ist eine weltweite Bewegung. Seit 2017 gibt es sie auch in Deutschland. Bei bunten Fahrraddemos erobern Radfahrende von 0 bis 99 Jahren die Straße. Die Kidical Mass setzt sich fĂŒr kinder- und fahrradfreundliche StĂ€dte und Gemeinden ein. HerzstĂŒck des AktionsbĂŒndnisses sind mehr als 400 lokale Organisationen und Initiativen. Ein einzigartiges Netzwerk – dezentral, selbstorganisiert und gemeinsam stark. UnterstĂŒtzt wird es von den ĂŒberregionalen Partner:innen: ADFC, Campact, Changing Cities, Clean Cities Campaign, Deutsches Kinderhilfswerk, Greenpeace, Parents For Future, Pro Velo Schweiz, VCD und Zukunft Fahrrad.

 

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>> Alle Aktionsorte und Infos hier: https://kinderaufsrad.org/

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