ADAC untersucht, wie viel Strom beim Laden verloren geht

Ladeverluste bei E-Autos

Elektroautos ziehen beim Laden mehr Energie aus dem Stromnetz als in der Batterie gespeichert wird.

MĂŒnchen (ots) – Elektroautos ziehen beim Laden mehr Energie aus dem Stromnetz als in der Batterie gespeichert wird. WĂ€hrend bei vielen elektrotechnischen GerĂ€ten der Wirkungsgrad eine wichtige Angabe im Datenblatt ist, schweigen sich die Hersteller von Elektroautos ĂŒber die Höhe der Ladeverluste aus.

Der ADAC hat ermittelt, wie diese Ladeverluste entstehen und welche Lademöglichkeiten am effizientesten sind. Dabei haben die Experten das Laden an der Haushaltssteckdose mit dem Laden an einer Wallbox verglichen. Als Testfahrzeuge standen der Renault ZOE, das Tesla Model 3, der VW ID.3 und der Fiat 500e zur VerfĂŒgung.

Die grĂ¶ĂŸten Verluste – zwischen 10 und 30 Prozent – entstehen dabei an der Haushaltssteckdose. Besonders der Renault ZOE schnitt hier mit knapp 30 Prozent Verlust extrem schlecht ab. Mit eingerechnet ist beim heimischen Laden jedoch auch die Verkabelung zur Steckdose, hier sind bereits (nach Norm DIN VDE 0100) bis zu 4 Prozent Leitungsverlust möglich. Mit einer Wallbox sinken die Verluste dank der deutlich kĂŒrzeren Ladedauer auf 5 bis 10 Prozent. Am effizientesten war der Fiat 500e, bei dem nur gut 5 Prozent Verlust anfielen.

Bei sehr niedrigen Temperaturen ziehen einzelne Elektroautos in AusnahmefÀllen auch noch Energie aus dem Stromnetz, um ihre Batterie zu heizen, wie z.B. der VW ID.3 (Software 2.3). In diesen FÀllen kann der Verlust auf bis zu 20 Prozent ansteigen.

Sowohl Haushaltssteckdose als auch Wallbox stellen das Elektroauto vor die gleiche Herausforderung. Sie liefern Wechselstrom, der fĂŒr die Batterien in Gleichstrom umgewandelt werden muss. Das ĂŒbernimmt das OnBoard-LadegerĂ€t. Dabei entstehen etwa 5 bis 10 Prozent Umwandlungsverlust in Form von WĂ€rme.

UnabhĂ€ngig, ob man mit Haushaltssteckdose oder Wallbox lĂ€dt, sollte beachtet werden, dass wĂ€hrend des gesamten Ladevorgangs die Bordelektronik und ein Teil der SteuergerĂ€te des Fahrzeugs aktiv sind und somit Strom verbrauchen. Beim Laden an Wechselstrom gilt also die Faustformel: Je höher die Ladeleistung, desto kĂŒrzer der Ladevorgang und damit auch die Zeit, in der Ladeverlust entstehen.

Um grĂ¶ĂŸeren Ladeverlust zu vermeiden, sollten Verbraucher an einer Wallbox mit 11 oder 22 kW laden. Im Winter sollte möglichst gleich nach Fahrtende aufgeladen werden, solange die Batterie noch warm ist. Hersteller sollten außerdem die Ladeverluste fĂŒr verschiedene Lademöglichkeiten transparent darstellen.

Detaillierte Informationen zur ADAC Studie finden Sie unter www.adac.de

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